Mit den German Classic Open gibt es seit einiger Zeit ein neues Turnierformat, das alte Traditionen und Tugenden des Sports wieder aufleben lässt. Die Idee hinter den German Classic Open ist, dass man den Paintballsport wieder so erleben kann, wie er früher einmal war. Keine hochgezüchteten Markierer mit extrem hohen Feuerraten, kein X-Ball Gemetzel, kein maximaler Wettkampfgedanke. Einfach coole Leute treffen, Spaß haben und Paintball spielen, so wie in den guten, alten Tagen. Wir hatten die Gelegenheit, mit Stephan Hunger, dem Organisator der GCO (German Classic Open) zu sprechen und haben Euch interessante Informationen mitgebracht.
Die Zeiten ändern sich und auch der Paintballsport bleibt davon nicht verschont. Der Lauf der Dinge, wie so schön gesagt wird. Vieles hat sich in den letzten Jahrzehnten verändert. Wir sehen seit Jahren eine progressive Entwicklung des Sports. Der Wettkampfsport im Paintball verlagerte sich vom Wald auf die SupAir Turnierfelder der Welt. Wer sich noch an die Anfangstage des Sports erinnert, der denkt an Menschen, die in Tarnanzügen, mit mechanischen Markierern, durchs Unterholz robbten. Davon ist der Paintball Turniersport heute weit entfernt, obwohl es die ursprüngliche Art war, mit Freunden Paintball zu spielen. Viele vermissen die ursprüngliche Art, zu spielen. Außerdem ist der moderne Paintball Turniersport mit seinen schnellen Spielabläufen, den hochgezüchteten und dadurch sehr teuren Markierern und dem Leistungsgedanken dahinter, auch nicht unbedingt etwas für jeden. Und da Paintball nun mal ein Sport für alle Menschen ist, passt sich auch das Angebot an.
Für alle, die es damals im Wald cool fanden, die zwar gern im Wettbewerb gegeneinander Paintball spielen, aber eben mehr zum Spaß und wegen der Leute vor Ort, für die gibt es mit den German Classic Open nun eine echte Alternative. Die Serie war bereits 2024 gestartet und wurde in diesem Jahr, mit drei Spieltagen an drei verschiedenen Standorten, nochmal ausgebaut. Die Standorte 2025 sind die Area 51 in Bad Breisig, die Paintball-Fabrik Montabaur und die Paintball-Base Solms. Als Team konnte man sich wahlweise gleich für alle drei Spieltage anmelden, oder man konnte sich ein oder zwei Events herauspicken und gezielt nur diese spielen. Diese Flexibilität kam gut bei den Spielern und Teams an. Stand heute sind bereits zwei Spieltage der GCO 2025 absolviert und beide waren mit zehn Teams am Ende ausverkauft.
Auch die Spielfelder an den drei Spieltagen könnten nicht unterschiedlicher sein. Während in der Area 51 in Bad Breisig auf einer Wiese zwischen Holzhäusern und anderen Hindernissen gespielt wurde, wartete in Montabaur ein Waldfeld mit natürlichem Bewuchs, Erdhügeln und Gräben auf die Spieler. Das absolute Kontrastprogramm erwartet die Teams dann schlussendlich am dritten und letzten Spieltag in der Paintball Base Solms, wo sie auf einem SupAir Feld mit Turfboden gegeneinander antreten werden. Wir haben Stephan Hunger, den Veranstalter der German Classic Open, zum Interview getroffen.
PBS Magazin: Stephan, danke, dass Du Dir Zeit für das Interview nimmst. Sag mal, wie bist Du auf die Idee gekommen, die German Classic Open (GCO) zu veranstalten und wann hast Du damit losgelegt?
Stephan Hunger: Ich habe zu danken! Mein Team, die 95 Allstars, und ich, sind die letzten Jahre regelmäßig nach England oder in die USA gereist und haben dort diverse Classic Serien gespielt. Ein Riesenspaß, aber eben nicht ums Eck. Das Format hat mich echt überzeugt, auf dem Feld Vollgas, neben dem Feld viel Spaß und Austausch mit den anderen Teams und Spielern. So entstand der Gedanke, das Ganze nach Deutschland zu bringen. 2024 als Einzelevent mit 16 Teams und internationaler Beteiligung. 2025 die Fortsetzung als kleine entspannte Serie.
PBS Magazin: Die unterschiedlichen Spielfeld-Arten bringen ganz schön Abwechslung rein. Wie seid Ihr auf die Idee gekommen?
Stephan Hunger: Ich spiele selbst aktiv mit den Cologne Predators X-Ball. Macht Bock, keine Frage. Aber der Aufwand, der betrieben werden muss, ist immens. Je höher Du spielst, desto verrückter wird das. Die unterschiedlichen Felder sollten Abwechslung reinbringen, unterschiedliche Spielertypen ansprechen. Gespielt werden immer Blind Layouts, sprich niemand hat im Vorfeld die Möglichkeit zu trainieren, macht das Lesen der Felder am Spieltag sehr wichtig und ist eine zusätzliche Fähigkeit. Somit werden andere Skills angesprochen und es gewinnt nicht unbedingt das Team, das im Vorfeld das Layout am meisten und besten trainiert hat.
PBS Magazin: Die GCO sind zwar ein Turnierformat, aber so wie ich das verstanden habe, steht ja schon der Spaß im Vordergrund, oder? Wie sehen die Teams das?
Stephan Hunger: Da fragt ihr am besten die Teams! Was ich an Rückmeldungen bekomme oder auch vor Ort erlebe, ist durch die Bank weg sehr positiv! Die Leute sind sehr gelöst, es gibt viel Interaktion der Teams und Spieler untereinander. Viele bringen ihre Familien mit, das ist direkt ein anderer Flair. Die Spiele laufen hart, aber fair ab und meine Reffs kommen auch nicht völlig platt vom Feld und können noch Scherze machen. Da es nicht so bierernst zur Sache geht, ist die Grundaufregung eine andere. Einige Teams nutzen die Serie, um neue Spieler an den Turniersport heranzuführen, denke, dafür ist das Format gut geeignet.
PBS Magazin: Stephan, kannst Du uns evtl. noch ein bisschen was zum Regelwerk erzählen? Die Markierer arbeiten rein mechanisch, das haben wir schon herausgefunden. Worauf muss man sich als Spieler noch einstellen? Kannst Du uns das bitte ein wenig näher erklären?
Stephan Hunger: Genau, mechanische Markierer oder E-Pneu auf 5,5 BPS gecapped. Meine Empfehlung: Mechanisch!! Wir spielen Capture the Flag, sprich jedes Team hat eine Fahne und das Spiel ist beendet, wenn die Fahne des Gegners in der eigenen Startbase gehängt wird. Es gibt Punkte pro eliminierten Spieler, für jeden nicht markierten eigenen Spieler am Ende des Spiels, für den ersten Fahnenriss und das erfolgreiche Hängen. Daraus ergibt sich eine spannende Punkteverteilung. Da an jedem Tag, jeder gegen jeden spielt, lohnt sich der Blick auf das Scoreboard, da sich hier taktische Möglichkeiten ergeben, die im X-Ball-Format zum Beispiel nicht möglich sind.
PBS Magazin: Die Saison 2025 ist ja schon fast wieder rum. Daher direkt die Frage an Dich, wie geht es im nächsten Jahr mit den German Classic Open weiter? Worauf dürfen die Spieler sich freuen?
Stephan Hunger: Auch Tag drei ist ausgebucht, somit scheint ein Bedarf da zu sein. Im Moment kann ich mir sehr gut vorstellen, das Ganze weiterzuführen. Ich denke aber, dass ich weg vom 5-Mann-Format gehe und auf ein in Deutschland ungewöhnliches 7-Mann-Format wechsele. Die Teams sind aktuell sowieso mit 7-8 Leuten vor Ort, dann sollen auch alle zeitgleich spielen können. 7-Mann ist nicht so anspruchsvoll wie 10-Mann, aber schon eine Herausforderung und bringt nochmals neue Elemente in das Spiel. Mit den Feldern hier vor Ort habe ich gute Erfahrungen gemacht und bin sehr dankbar für die Unterstützung, aber auch offen für neue bzw. zusätzliche Austragungsorte. Die ersten Felder haben sich auch schon gemeldet und Interesse bekundet.
Das war unser Interview mit Stephan Hunger von den GCO. Wir hoffen, es hat Euch gefallen und dass wir Euch dieses neue und wirklich sehr interessante Spielformat ein stückweise näher bringen konnten. Weitere Informationen findet Ihr auch auf der Homepage zum Event oder auf Social Media.
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