Bereits in der letzten Ausgabe hatten wir Euch über die ehrgeizigen Pläne der DPL berichtet die in der sogenannten Agenda 2022 zusammengefasst wurden und frischen Wind in den deutschen Ligabetrieb bringen sollen. Einiges davon wurde in den letzten Monaten bereits umgesetzt und auch heiß in den Foren und sozialen Medien diskutiert und kommentiert. Wir haben bei der DPL noch einmal für Euch nachgefragt und wollten ganz genau wissen, was die Spieler im kommenden Jahr so erwartet. Dabei kamen nicht nur weitere, aktuelle Infos heraus, sondern auch bereits neue Regeländerungen die bis in die Saison 2021 reichen werden
Als erstes kann man mit Sicherheit sagen, dass auch die Saison 2020 wieder ein gutes Liga Jahr werden wird. Die DPL hat zwar in den letzten Jahren, seit den starken Paintball Jahren 2014 und 2015, nach und nach Spieler und Teams verloren, möchte diesem Trend aber nun aktiv entgegen wirken. – Diese Bemühungen scheinen auch bereits erste Früchte zu tragen. So liegt die aktuelle Anzahl der deutschlandweit gemeldeten Teams zum Redaktionsschluss (02.01.2020) bereits bei 237 Teams. Die DPL ließ dabei über ihren Sprecher Sven Reimann verlauten, dass die Zahl der Neuanmeldungen, also Teams die in diesem Jahr das erste Mal DPL spielen, sogar erstmalig wieder gestiegen ist.
Ein Grund dafür könnte die Fortführung des bereits 2019 eingeführten DPL Förderprogramms sein, bei dem neue Teams deutlich vergünstigt in die erste Turniersaison starten dürfen. Voraussetzung ist auch in diesem Jahr, dass im Team maximal ein Spieler gemeldet ist, der im Vorjahr (2019) schon einmal DPL Liga Paintball gespielt hat. Damit ist das Förderprogramm die optimale Chance für interessierte Neueinsteiger und alte Hasen, die Lust haben wieder anzufangen.
Die Förderung liegt für die Saison 2020 bei 250 Euro für die Bezirksliga (Startgebühr wird von 299 auf 49 Euro reduziert) und bei 200 Euro in der Landesliga (Stargebühr wird von 549 Euro auf 249 Euro reduziert). Auch für bereits bestehende Teams mit größerem Kader kann das Förderprogramm nützlich sein. Meldet eure neuen Spieler einfach im Nachwuchsteam, greift die Förderprämie ab und sichert euch so eine ganze Saison Spielpraxis für das Nachwuchsteam zum top Preis. Um den Einstieg, und vor allem die Kostenbarriere, weiter zu senken, hat man außerdem die Jersey Regel in der BZL gelockert. In der untersten DPL Spielklasse reicht nun eine „einheitliche Oberbekleidung“ aus um aufs Spielfeld zu dürfen. Das heißt es reichen im Prinzip einheitliche T-Shirts anstelle teurer Jerseys. Schon seid Ihr dabei.
Als letzte Anpassung in der Bezirksliga wurde die Rooster Größe auf satte 12 Spieler angepasst. Das bedeutet, das Euer Team jetzt aus bis zu 12 Spielern bestehen darf. Da die BZL nach wie vor ein 3-Mann Format ist, kann man somit nicht nur die Kosten auf mehr Spieler aufteilen, sondern auch die zeitliche Belastung im Einsteiger-Turnier-Bereich deutlich runter schrauben. Theoretisch könnten mit 12 Spielern im Rooster an jedem der vier Spieltage drei andere Spieler für das gleiche Team antreten. Damit seid Ihr maximal flexibel über die Saison.
Das nächste, spannende Thema ist das M800 Format und betrifft die gesamte DPL. Ab 2020 darf man endlich wieder mehr Farbe mit aufs Feld nehmen. Besonders für uns als alte Turnierhasen, die damals noch mit Cap 15 und unlimited Paint unterwegs waren, definitiv ein Schritt in die richtige Richtung. Das M500 Format hat das Spiel der vergangenen Jahre schneller gemacht, keine Frage. Aber leider kam es auch oft dazu, dass dem ein oder anderen Spieler in entscheidenden Spielsituationen die Munition ausgegangen ist. Mit M800 versucht die DPL hier nachzubessern. Immerhin machen die 300 Schuss mehr satte 60% zusätzliche Munition aus. Das ist schon eine deutliche Veränderung, die der ein oder andere Spieler ordentlich spüren wird.
In den Foren wurde M800 in den vergangenen Wochen auch bereits heiß diskutiert. Viele Spieler befürchteten direkt einen Kostenanstieg durch die zusätzliche Paint. Sicher wird dort wo mehr Farbe verfügbar ist auch das ein oder andere Mal mehr Farbe verbraucht, das ist sicher. Aber wer in den letzten Jahren M500 Format gespielt hat, der sollte sich einmal selber die Frage stellen „wie oft habe ich mich übers Jahr wirklich leergeschossen?“ – Denn nur dann wäre man am Punkt für einen potentiellen Mehrverbrauch angelangt. Die nächste Frage wäre dann wiederum „was hätte ich in der Situation für ein bis zwei Pods extra im Pack gegeben?“ – Am Ende wollen wir doch alle nur ballern und sind enttäuscht, wenn wir ein Spiel wegen fehlender Paint abgeben müssen. Das M800 ist nach wie vor ein limitiertes Format, das aber gleichzeitig deutlich mehr Möglichkeiten und Spielfluss bieten soll. Was genau es am Ende bringt und ob die Pro- oder die Kontra-Seite Recht behalten wird, wissen wir definitiv erst nach der Saison. Als persönliches Fazit ist das M800 Format für uns aber definitiv eine der coolsten Veränderungen. Endlich wieder vier Pötte im Pack. Eine weitere Neuerung ist die Ausweitung des DPL Spielgebiets. Mit dem Gotcha Spielfeld Süd, dass ca. 19 Kilometer hinter der deutschen Grenze in Tschechien liegt, gesellt sich erstmals ein ausländisches Spielfeld in die Reihen der DPL Standorte. Die DPL hat sich zu diesem Schritt entschlossen, da das Spielfeld nicht nur regelmäßig von vielen deutschen Spielern und Teams besucht wird, sondern auch einen sehr hohen Standard bietet. Dass der Standort im Ausland spieltechnisch noch mit anderen Vorteilen verbunden ist, sei für die erfahrenen Spieler hier nur am Rande erwähnt.
Für das Jahr 2021 wurden im Übrigen auch bereits deutliche Veränderungen angekündigt. So spielen die DPL 3. Bundesliga und auch die Regionalliga ab 2021 nicht mehr SSR (Single-Round-Robin) sondern DRR (Double-Round-Robin). Sprich es gibt eine Hin- und eine Rückrunde. Bislang trafen sich die Teams in dieser Liga immer nur einmal pro Jahr. Gleichzeitig wird die Anzahl der Teams pro Liga von maximal 14 auf nur noch 10 Teams gesenkt. Diese Anpassung ist der rückläufigen Anzahl von Turnierteams mit entsprechendem Spielniveau geschuldet. Gleichzeitig erhalten die verbliebenen Teams damit mehr Spielzeit, denn durch das neue DRR Format werden aus den bislang max. 13 Spielen nun ganze 18 Spiele bei gleicher Anzahl der Spieltage. Dies wird besonders die Teams freuen, die sich in den vergangenen Jahren über lange Anfahrten und wenige Spiele an den letzten Spieltagen der jeweiligen Saison beschwert hatten. Bei 13 bis 14 Teams war es in der Vergangenheit nämlich z.B. dazu gekommen, dass einige Teams von Berlin, quer durch die Republik, bis nach Burg fahren mussten, um dort am letzten Spieltag noch ein bis zwei Begegnungen zu spielen. Dieser zeitliche Aufwand stand in keinem Verhältnis zur Spielzeit vor Ort. Durch die neue Regelung mit 18 Begegnungen werden die Spieltage nun deutlich knackiger und haben schon beinahe das Niveau der 1. & 2. Bundesliga. An jedem Spieltag werden die Teams mindestens vier, wenn nicht sogar fünf Begegnungen spielen müssen. Das wird das Leistungsniveau dieser beiden Ligen noch einmal deutlich anheben, denn nur wer konstant abliefert, hat am Ende eine Chance auf den Aufstieg. Gleichzeitig wird es für die Aufsteiger im Folgejahr nicht mehr ganz so schwer sich auf die harten Bedingungen und das hohe Spielpensum in der Königsklasse einzustellen. Definitiv eine interessante Veränderung. Soweit erstmal zu den aktuellen News in der DPL. Die Saison muss nun zeigen wie die vielen kleinen und großen Veränderungen von den Spielern angenommen werden und ggf. das Spielgeschehen beeinflussen und verändern. Die DPL hat unserer Meinung nach deutlich mehr Flexibilität und Spielernähe bewiesen als in den vergangenen Jahren und ist auf einem guten Weg den Turniersport in Deutschland nicht nur zu reformieren, sondern ihm auch wieder neues Leben einzuhauchen. Denn nur mit einer starken Liga hat der Turniersport in Deutschland eine Zukunft.
Wenn wir gerade beim Thema Zukunft sind, wollen wir uns last but not least noch der Nachwuchsarbeit bei den jüngsten Spielern zuwenden. Seit es das Cal. 50 Kids Paintball gibt, haben mehr und mehr junge Spieler Paintballerfahrungen sammeln können. Es gibt zwar noch keine eigene DPL Kids Liga, aber es haben im vergangenen Jahr bereits die ersten Kinder- und Nachwuchsturniere stattgefunden. Austragungsorte waren hier unter anderem der hessische DPL Bundesliga Standort Paintball Base Solms unter Leitung von Cologne Hurricanes Urgestein Stephan Stainer und im Osten das DPL Liga Feld Rockstar Arena Garzau, auf dem sonst auch Liga Paintball bis zur 3. Bundesliga ausgetragen wird. In Garzau organisiert das Team Roter Baron mittlerweile seit über drei Jahren erfolgreich Nachwuchsturniere. Man darf auf jeden Fall gespannt sein wie sich das Thema Kids Paintball im Rahmen der DPL in den kommenden Jahren entwickeln wird.
Die DPL hat für alle interessierten Nachwuchsspieler und Eltern bereits eine Facebookgruppe zum gemeinsamen Austausch gegründet. Wer Lust hat, kann ja gern mal reinschauen.
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